Sauschwere Halogen-Scheinwerfer wurden mit bunten Klebefolien bestückt und unter die Decke gehievt, nach dem Aufbau mit den Bands das obligatorische Bier geköpft und Backstage abgehangen, bevor es nach einer langen Nacht auf der Pritsche im klapprigen Bus weiter ging zum nächsten Venue.
Alles war Rock’n’Roll und jede:r, der oder die dabei war, fühlte sich als Teil einer ganz besonderen Community. Der Spirit der ersten Jahre der Veranstaltungstechnik ist ihr immer noch inne, auch wenn sich die Technik in den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt und die Dienstleistungen professionalisiert haben.
Anlässlich des Weltmusiktags am 1. Oktober denken wir zurück an die Anfänge der Veranstaltungstechnikbranche und haben Marcus Leyendecker, Geschäftsführer Leyendecker GmbH, gefragt, welches Erlebnis aus diesen Anfangstagen ihn bis heute begleitet:
Marcus Leyendecker:
„Ich erinnere mich noch an unsere Anfangszeiten in den 90er Jahren – damals haben wir häufig Techno Veranstaltungen technisch betreut. Einer unserer speziellen Kunden war ein Veranstalter, der europaweit viele Techno Events pro Jahr ausgerichtet hat und uns immer wieder engagierte.
Es gab regelmäßig Diskussionen, dass die PA zu leise sei, obwohl es schon extrem laut war. Irgendwann haben wir dann bei einer Party in der Turbinenhalle in Oberhausen eine extrem große PA aufgebaut, extra eingekaufte und alle damals mietbaren Motorbässe mitgebracht und dem Kunden beim Soundcheck die Lautstärke präsentiert.
Das Ergebnis war so extrem laut, dass selbst die Getränkegläser in der gesamten Halle aus den Vitrinen gesprungen sind. Damals waren Lautstärke-Überwachung und Aufzeichnung der Messwerte noch kein Thema – Hauptsache laut und spürbar fette Bässe.
Das Grinsen des Kunden brauchte dann keiner weiteren Erklärung. Am Ende der Veranstaltung sagte der Kunde, er möchte das ab jetzt immer so haben und gab mir ein Bündel Geldscheine als „Trinkgeld“ mit auf den Weg. Das unerwartete Dankeschön war damals viel Geld für uns und wir waren froh, den Kunden zufriedengestellt zu haben.“
Und jetzt bist Du dran:
Welches Erlebnis, welche Erfahrung oder Weisheit aus diesen Anfangstagen begleitet Dich bis heute? Hast Du noch Fotos von Deinen ersten Shows oder dem Equipment am Lager?
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